AKTUELL: Der 2. Tag für mehr Nachhaltigkeit steht an.
Mehr unter Programm und Aktionen am 11. Juni

Mit unserem Nachhaltigkeitsengagement möchten wir unseren Teil zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und unseres Planeten beitragen und innerhalb und außerhalb des Vereins ein Vorbild sein. Der FC Internationale Berlin und seine Mitglieder haben sich gemäß des Gründungsgedankens schon immer gesellschaftspolitisch engagiert. Angefangen mit der Friedensbewegung in den 80ern bis heute positionieren wir uns offensiv gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung und engagieren uns sozial über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg.
Ende des Jahres 2020 gründete sich die neue Nachhaltligkeitsinitiative des Vereins mit ungefähr 15 Mitgliedern. Wir haben uns beispielsweise folgende Fragen gestellt: Woher kommt unser Essen für das Catering in der InterArena? Woher unsere Fußbälle, unsere Trikots und Fanshopartikel? Unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen werden sie hergestellt? Zu welchen weiteren sozialen Themen im Bezirk können wir uns engagieren? Welche Ökologischen Themen sind für uns noch relevant (CO2-Reduktion, Abfallvermeidung)?
Doch was bedeutet der Begriff Nachhaltigkeit eigentlich?
Oft wird der Begriff nur mit ökologischen Aspekten in Verbindung gebracht (Klimaschutz, Müllvermeidung etc.). Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ beschreibt Nachhaltigkeit als die Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Beschäftigt man sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit wird schnell klar, dass es einen ganzheitlichen Ansatz braucht um u.a. Sportvereine nachhaltiger zu gestalten. Alle drei Dimensionen greifen ineinander und bedingen sich dabei gegenseitig.
Mit unseren Projekten und Zielen orientieren wir uns an den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft und richten sich an alle: Die Regierungen weltweit, die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft.
Unsere Nachhaltigkeitsziele 2021:
Klimaneutralität bis 2022
Wir haben unsere jährlichen direkten CO2-Emissionen auf der InterArena und der Monumentenstrasse berechnet, und versuchen diese soweit wie möglich durch den Bezug von Ökostrom in der Monumentenstrasse und andere Maßnahmen in der InterArena, wie die zunehmende Umstellung auf LED Beleuchtung, sowie das Optimieren der Flutlicht Schaltzyklen, zu reduzieren. In der InterArena ist die technische Ausstattung schon sehr klimaeffizient. Da wir die Plätze vom Bezirksamt mieten, haben wir in dieser Hinsicht jedoch leider nur begrenzt Einfluss. Die momentan nicht vermeidbaren CO2-Emissionen wollen wir bis 2022 durch ein sogenanntes Kompensationsprojekt (soziale und energieeffiziente Projekte) zumindest indirekt reduzieren und die Klimaneutralität erreichen.
Weitere Ideen sollen künftig zur Reduktion der indirekten CO2-Emissionen (z.B. An- und Abfahrten zu Spielen und Training) entwickelt werden.
Weniger Abfall: Verpackungsmüll und Mikroplastik
Wir streben an, die Abfallmengen des Vereins zu reduzieren (z.B. Komplette Umstellung Catering auf abwaschbares Geschirr, nur Pfandflaschen- Getränkebehälter von derzeit 80% auf 100% bis Ende 2021). Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auf das Thema Mikroplastik legen und Strategien entwickeln, die Mikroplastikverschmutzung unseres Vereins zu verringern, so zum Beispiel durch die Anwendung von Guppyfriend -Waschbeuteln, und Sensibilisierung der Mitglieder durch Plakate und entsprechende Waschanleitungen.
Umstellung auf ökologisches und faire Merchandise Artikel
Wir haben unser Merchandising und Sportbekleidung auf faire und ökologische Kriterien hin überprüft und wollen es dahingehend anpassen und verbessern. Ziel ist es, möglichst ressourcenschonende Artikel anzubieten und jedes Jahr 3 - 5 Produkte aus fairer und nachhaltiger Produktion einzuführen.
Umstellung Catering: gesünder, regionaler, ökologischer und fairer hergestellt
Wir werden bis Mitte 2021 eine Umfrage mit der Zielrichtung der Anpassung unseres Speisen- und Getränkeangebots unter den Mitgliedern durchführen. Wir wollen uns künftig an gesundheitlichen, ökologischen, regionalen und fair gehandelten Kriterien orientieren.
Inter Kleidertausch Event
Mit dem Kleidertausch-Event möchten wir zu einem bewussteren Umgang mit unserer Kleidung anregen. Das nachhaltigste Kleidungsstück ist immer noch das, was nicht neu produziert werden muss! Deshalb planen wir, mindestens einmal jährlich ein Kleidertausch-Event für alle Mitglieder auf der InterArena.
Nachhaltigkeitstag
Einmal pro Jahr planen wir zusätzlich zu unserem INTER-Kultur-CUP einen Nachhaltigkeitstag veranstalten. Hiermit wollen wir die Menschen für Themen wie Biodiversität, Mikroplastik und andere nachhaltige Themen, sowie die kulturelle Vielfalt Berlins sensibilisieren. Wir wenden uns aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung und setzen uns offensiv für soziale und Klimagerechtigkeit ein. Ebenso möchten wir damit aktiv in den Bezirk hineinwirken, nachhaltiger zu agieren.
Soziale Vernetzung und Projekte im Bezirk
Wir planen ein Berliner Vereinsnetzwerk für die gegenseitige Unterstützung durch Austausch von Erfahrungen, der Bündelung von Kapazitäten und die Sensibilisierung für das Thema der Nachhaltigkeit (z.B. durch Stammtische, Workshops, Infoveranstaltungen). Dabei streben wir nach einem sportlichen fairen Verhältnis zu anderen Vereinen, bringen uns aktiv in Gremien ein und setzen uns für mehr Sportanlagen und deren bessere Nutzung ein. 2021 wollen wir mindestens eine weitere Kooperation eingehen.
Einrichtung eines Nachhaltigkeitsfonds
Wir sensibilisieren die Mitglieder des FC Internationale für das Thema Nachhaltigkeit. Trainerinnen und Trainer werden angewiesen, mit gutem Vorbild voranzugehen. Das gilt sowohl für den ökologischen Umgang, ebenso für einen fairen und respektvollen Umgang miteinander. Der Verein wird bis Ende 2021 einen Nachhaltigkeitsfonds einrichten.
Sportlich-nachhaltiges Bildungskonzept
Bewegung fördert den Geist. Wir wollen die sportliche Ausbildung verbessern und altersgerecht durchführen. Dazu bemühen wir uns auch über den Sport hinaus Angebote für Aus- und Fortbildung zu machen. In Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartner:innen kümmern wir uns um die berufliche Entwicklung von Spieler:innen. Der Erwerb von Trainer:innenlizenzen, Nachhilfeangebote oder die Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche gehören dazu. Ebenso informiert der FC Internationale seine Mitglieder über Weiterbildungsmaßnahmen, Workshops oder Veranstaltungen zu sportlicher, (inter-)kultureller, politischer, ökonomischer oder ökologischer Bildung. Zusammen mit dem Bezirk und örtlichen Netzwerken planen wir einen sportlichen Fachkräftetag, den auch Aktive von anderen Vereinen nutzen können. Wir streben im nächsten Jahr mindestens 1 - 2 zusätzliche Trainer:innen-Lizenzen an.
Förderung Mädchen und Frauenfußball
Wir wollen den Frauenfussball unterstützen und verbreiten und dabei mehr Mädchen früher einbinden, mehr Frauen länger im Sport halten, noch besser fördern und Fussball noch stärker für soziale Anliegen einsetzen. Der Frauen- und Mädchen Fußball verdient mehr Präsenz, Aufmerksamkeit und Mittel. Ziel bis 2025 ist es speziell mehr Mädchen in die Leistungsförderung zu bringen. So werden bspw. leistungsstarke Mädchen bei Bedarf in Jungsteams gefördert. Zudem wollen wir noch mehr Mädchen und Frauen als Trainerinnen im Verein ausbilden und unterstützen.
Wie erreicht man ein Nachhaltigkeits-Zertifikat nach dem ZNU-Standard?
Grundlage für die Zertifizierung ist ein Standard, der vom ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (einem Forschungsinstitut an der Uni Witten/Herdecke) entwickelt wurde; neben dem 1.FC Köln als erstem Profisportverein wurden weitere namhafte Unternehmen danach zertifiziert (z.B. Ritter Sport, Bitburger Brauerei, Brandt Zwieback).
Bei der Zertifizierung des FC Internationale Berlin war der 1 FC Köln das Vorbild (2020 zertifiziert), es sollte anhand eines Pilotprojektes geprüft werden, ob generell auch Amateurvereine für diese Zertifizierung in Frage kommen. Das Pilotprojekt wurde vom FC Internationale in Zusammenarbeit mit dem ZNU und dem TÜV Rheinland erfolgreich durchgeführt.
Interessenten können sich an den Verein wenden (e-mail: ), das Institut ZNU der Uni Witten/Herdecke ist prinzipiell bereit, jeden interessierten Verein zu unterstützen.
Der ZNU-Standard setzt primär darauf, Organisationen die systematische und kontinuierliche Verbesserung der Performance in den Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Soziales zu ermöglichen sowie den Lernprozess anzuregen. Dabei werden alle wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen in der Organisation beleuchtet. Diese müssen in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess glaubwürdig weiterentwickelt werden. Die Einhaltung wird durch die Zertifizierungsgesellschaft (z.B. den TÜV Rheinland) in jährlichen Überprüfungsaudits hinterfragt. Für wesentliche Themen gibt es quantifizierte Ziele und Kennzahlen, deren Erfüllungsgrad dem Zertifizierer jährlich nachzuweisen ist (um das Zertifikat aufrecht erhalten zu können).
Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von 3 Jahren, jährlich findet eine Überprüfung der Standardforderungen vor Ort statt.
Medienberichte über Nachhaltigkeit bei FC Internationale
Ausführliches Interview mit dem Amateurfußball-Portal www.fussball.de
"FC Internationale ist bundesweit der erste Amateurverein mit Zertifikat" (Berliner Woche)
"Nachhaltig am Ball" (rbb24)
"FC Internationale Berlin. Nachgewiesen nachhaltig" (Deutschlandfunk)
"Der FC Internationale erhält Nachhaltigkeitssiegel" (Tagesspiegel)
"Der FC Internationale bekommt TÜV Rheinland Zertifikat für Nachhaltigkeit"
"Fussballvereine machen sich zukunftsfest"
Artikel und Interview Deutschladfunk