Inter in den Medien: Zweimal positiv, aber auch mit einem Spielabbruch

In den letzten Tagen erschien der FC Internationale einmal im Fernsehen und einmal im Radio. Das wohl beste TV-Sportmagazin - Sport inside vom WDR - drehte über die Nachhaltigkeitsbemühungen des Vereins, wobei es keine unkritische Lobhudelei gab, was beweist, die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind besser als viele ihrer vermeintlichen Führungskräfte. Hier der Film: Sportschau: Kleine Ideen, große Ziele

 

Im Format "vis à vis" lief auf RBB inforadio ein längeres Gespräch mit unserem Vorsitzenden Gerd Thomas. Hier das Interview: RBB: Fußballverein mit sozialem Engagement

 

Leider nicht so schön, sind die Meldungen vom Abbruch eines Jugendspiels unter Beteiligung des FC Internationale. Wir möchten hiermit klarstellen, dass wir keinerlei Gewalthandlungen und diskriminierenden Äußerungen dulden. Nicht auf oder neben dem Platz, nicht auf Social Media.

Spielabbruch: Drei Verletzte Jugendliche

 

Hier unsere Stellungnahme:

Beim B-Jugend-Spiel FC Nordost Berlin gegen den FC Internationale Berlin gab es am Sonntag einen Abbruch, weil es nicht zuletzt durch Außenstehende zu Gewalthandlungen auf dem Platz kam. Nach Gesprächen mit den Teamverantwortlichen stellt sich die Lage zunächst unübersichtlich dar. Da kein Schiedsrichter erschien, musste einer der Trainer pfeifen, was nie eine gute Lösung ist. Letztlich wird es zu einer Sportgerichtsverhandlung kommen, auf der hoffentlich nähere Umstände geklärt werden können. Gleichwohl ist ein Sportgericht nicht für Menschen zuständig, die nicht im Verein sind. Dafür sind Zivilgerichte zuständig, sofern eine Anzeige vorliegt. Die gerufenen Polizisten haben alles aufgenommen, wir danken ihnen für ihr Einschreiten.
 
Sollte sich herausstellen, dass Menschen aus dem Umfeld des FC Internationale maßgeblich für die Vorfälle verantwortlich sind, werden wir Konsequenzen ziehen. Wir werden unseren Anteil beitragen, dass die Umstände schnell und möglichst komplett aufgeklärt werden. Wir werden keine Vorverurteilungen aussprechen. Wir leben in einem Rechtsstaat und haben eine Sportgerichtsbarkeit. Dieser und den öffentlichen Behörden obliegt die Bewertung. Sie sprechen die Urteile, wir werden sie bei der Wahrheitsfindung unterstützen, so gut es in unserer Macht steht.
 
Grundsätzlich machen wir uns Sorgen um den Jugendfußball. Nach der Pandemie scheint der ohnehin starke Druck im Kessel noch einmal angestiegen zu sein. Dieser wird sicher nicht sinken, wenn Journalisten einfach den Poizeibericht interpretieren, ohne mit den betroffenen Vereinen zu sprechen. Nur der RBB hielt es für nötig, die beiden Clubs zu befragen, alle anderen Medien nicht. Insofern möchten wir den Verantwortlichen von rbb24  unseren Dank für den sauberen Journalismus der Öffentlich-Rechtlichen aussprechen.
 
Doch wie kommen wir dahin, dass es solche Vorfälle künftig nicht mehr gibt? Es braucht dringend und schnell eine Diskussion über die Möglichkeiten, Verantwortliche im Jugendbereich der Vereine zu unterstützen. Wir plädieren seit Jahren dafür, Gelder für Sozialarbeit in den größeren Vereinen zur Verfügung zu stellen. Es gibt immer weniger Menschen, die bereit sind, sich weitgehend ehrenamtlich als "Reparaturbetrieb der Gesellschaft" zu engagieren.
Anders als Lehrkräfte, Sozialarbeiter/Psychologen bei Bildungsträgern oder in der Straßensozialarbeit soll in den Vereinen ehrenamtlich Elternarbeit, Jugendarbeit, Persönlichkeitsbildung und mehr stattfinden, von einer exquisiten sportlichen Ausbildung ganz zu schweigen. Das System ist längst an seine Grenzen gekommen. Gerade zu Saisonende häufen sich die Vorfälle, auch in anderen Bundesländern.
 
Wir werden darauf Antworten finden müssen, so unbequem sie vielleicht sein mögen. Einfach darauf zu hoffen, dass die Vereine mit der immer schwieriger werdenden Situation klarkommen, dürfte keine gute Idee sein.
  Unser Vorschlag: VIEL MEHR INVESTITIONEN in...
- funktionierende Strukturen von Sportvereinen. Denn wenn diese auch noch kaputt gehen, kriegen wir erst recht ein Problem.
- Sportinfrastruktur, denn es muss attraktiv sein, im Verein zu arbeiten
- die Förderung des Ehrenamts, das zunehmend unter Druck gerät
- Schulen und Schulsport, denn die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft
 
Geld ist genug da, wie die zahlreichen Prestigebauten und Kulturpaläste in der Hauptstadt zeigen. Es ist alles eine Sache der Prioritäten, die von der Politik gesetzt werden. Unternehmen, welche die Persönlichkeitsbildung junger Menschen in den Vereinen unterstützen möchten, sind bei allen Sportvereinen mit Jugendarbeit bestimmt herzlich willkommen.

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Veröffentlichung

Mo, 15. Mai 2023

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