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1. Frauen und 1. Herren erfolgreich

Die Frauen gewannen 3:0 beim Schlusslicht in Friedrichshagen. Die Männer siegten mit 2:1 bei Tennis Borussia II. Hier alle Spielberichte:

 

Die 1. Herren musste zur Wundertüte der Liga, denn bei Tennis Borussia II weiß man nie, welche Spieler einen erwarten. Der Kader des eigentlich sehr sympathischen Vereins umfasst nach Aussagen mehrerer gut informierter Leute wohl nicht einmal 10 Spieler. So wird wahlweise mit Akteuren aus der Regionalliga oder U19 aufgefüllt. Inter hatte das Glück, dass das Spiel von TeBe I in Auerbach von Freitag auf Sonntag verlegt wurde. Da aber durch die Corona-Pause beim NOFV die A-Jugend pausiert, sorgten viele Spieler des Spitzenteams aus der U19-Regionalliga dafür, dass TeBe II nicht nur antreten, sondern auch gute Spieler ins Rennen schicken konnte. Am Ende stand ein verdientes 2:1 für den FC Internationale. Doch was hätte TeBe ohne die A-Jugendlichen gemacht? Nicht antreten!? Oder nach 45 Minuten abbrechen, wie bei Spandau 06, wo man mit 8 (in Worten acht!) Spielern das Spiel wegschenkte? Immerhin erging es Inter nicht wie den armen Kollegen von Lübars, die sich von der halben Regionalligatruppe mit 7:1 abschießen lassen mussten. So gern wir TeBe-Fans und ihre Haltung mögen, aber was hier passiert, ist Wettbewerbsverzerrung auf höchstem Niveau und des Vereins und einer Landesliga nicht würdig. Dass auch andere Vereine in Berlin Spieler der spielfreien Ersten einsetzten, macht die Sache nicht appetitlicher. Wer keinen Kader für sein Team hat, sollte einfach zurückziehen, alles andere ist unsportlich. Doch zum Spiel.

Die erste Hälfte bot ein spielerisch sehr ordentliches Landesligaspiel. Inter war etwas präsenter, doch die jungen TeBe-Talente zeigten gerade im Offensivbereich einige schöne Ansätze. Luca brachte Inter schließlich mit 1:0 in Führung, was nicht unverdient war. Das Pressing überraschte die nicht immer sattelfeste Defensive der Charlottenburger und führte schließlich zum Erfolg. Zu mehr Toren sollte es nicht reichen, zu ungenau waren die Abschlüsse. Als TeBe eine Flanke in den Strafraum brachte, misslang der Abwehrversuch. Jannik versuchte noch zu klären, doch eine Art Pressschlag flog schließlich in hohem Bogen vom Fuß eines TeBe-Spielers über den heraus eilenden Stefan ins Tor. Ein echter Inter-Gegentor-Klassiker. TeBe machte weiter Druck, doch die Abwehr der Blauen war sehr solide und ließ eigentlich nur noch eine brenzlige Situation zu. Mit 1:1 wurden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Abschnitt war Inter dann klar besser. Doch wie so oft, wurde die Überlegenheit nicht in Tore umgemünzt. Als Okocha von den Beinen geholt wurde, glaubten alle an einen Elfmeter, doch die hervorragende Schiedsrichterin entschied sich für Freistoß knapp vor dem Sechzehner. Schwer zu sagen, auch der Linienrichter konnte die Situation nicht auflösen. Trotz verhaltener Inter-Proteste musste man die Entscheidung respektieren, vielleicht war sie auch richtig. Nach einem schönen Angriff setzte der sehr fleißige Leo seinen Sturmpartner Okocha in Szene, dieser wurde kurz vor dem Sechzehner gefoult, der Gegenspieler hatte schon gelb, also gab es folgerichtig gelb-rot. Der Freistoß von Toni wurde gerade noch von einem Scheitel vereitelt. Doch es gab einen weiteren Freistoß. Als der regionalligaerfahrene Torhüter von TeBe noch mit seinen emotional sichtlich überforderten jungen Spielern diskutierte, schoss Toni den bereits freigegebenen Ball einfach zum verdienten 2:1 ins Tor. Natürlich gab es große Proteste, aber so ist das, wenn man nicht bei der Sache ist.

Inter hätte nun den Sack zumachen müssen, tat das aber mal wieder nicht. In der letzten Minute war das Tor leer, doch der Distanzschuss ging rüber. Die Zuschauer mussten noch zwei Minuten Nachspielzeit ertragen. Diese wurde jedoch souverän über die Runden gebracht, der verdiente Dreier war eingefahren, die Abstiegsränge wurden verlassen. Was dann im Anschluss passierte, war einfach nur peinlich. Tatsächlich sahen noch TeBe-Spieler rot (die genaue Anzahl war unübersichtlich), weil sie sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hatten. Selbst ein völlig losgelöster junger Zuschauer mischte mit, die Inter-Fans mussten kräftig zupacken, um Schlimmeres zu verhindern. Es soll wohl einen Kopfstoß gegen einen Inter-Spieler gegeben haben. Letztlich muss man sagen, dass die junge Inter-Mannschaft gegen die noch jüngere TeBe-Truppe die erwachsenere war. Ein Lob an die souveräne Schiedsrichterin. Bei mehreren roten Karten sind einige schnell versucht, die Fehler bei den Unparteiischen zu suchen. Aber Beleidigungen gehören nicht auf den Platz, dafür gibt es nun einmal rote Karten. Und wenn von der Bank sogar noch Eskalation betrieben wird, muss sich niemand wundern. Alles in allem war es ein spannendes und gutes Spiel mit einem unrühmlichen Ende. Warten wir mal ab, was im Sonderbericht steht, aber irgendwie ist das alles sehr schade.

 

Die 1. Frauen hatten bereits am Donnerstag in Lichtenberg mit 3:1 gewonnen und sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Drei Tage später gab es wieder drei Punkte, dieses Mal beim Schlusslicht in Friedrichshagen. Dabei tat es sich Inter lange schwer. Erst in der 62. Minute durchbrach Saskia den Bann und erzielte die Führung. In der Schlussphase machten Lena und Karia mit zwei weiteren Treffern alles klar. Die Inter-Frauen sind nun Achter und haben einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Auch wenn die Ziele vor der Saison andere waren, kann Trainer Roman erst einmal aufatmen und sieht sich im relativ gesichterten Mittelfeld, zumal nur ein Team absteigen wird. Die 3. Herren sorgten beim 11:0 gegen Norden-Nordwest II für den Sprung auf Platz 4. Jakob, Janek, Samuel und Bruno trafen doppelt. Nun ist man in einer sehr starken Staffel wieder oben dran.

Bei der Jugend war es wechselhaft. Die A1 musste gegen den Tabellenführer Tasmania ran. Bereits nach 7 Sekunden lag man durch einen Weitschuss mit 0:1 hinten. Danach war man in der ersten Hälfte mindestens auf Augenhöhe, ein Tor wollte aber nicht gelingen. Als nach knapp einer Stunde das 0:2 fiel, brachen alle Dämme. Am Ende stand es 0:6 gegen einen starken Spitzenreiter. Die B1 gewann knapp mit 2:1 gegen Viktoria Mitte und festigte den Platz in der Spitzengruppe, auch wenn es für ganz oben nicht reichen wird. Aber Platz 5 bei starker Konkurrenz ist durchaus zufriedenstellend. Die C wollte beim Schlusslicht Friedenau unbedingt punkten, tat das mit dem 0:0 aber nur mit einem Punkt. Die D1 unterlag dem 1. FC Union 2:6 und muss die Punkte gegen andere Gegner einfahren. Die B-Mädchen holten gegen Pankow beim 2:2 einen Punkt. Die D2 fuhr mit dem 3:1 in Frohnau den siebten Sieg im siebten Spiel ein.

Bleiben die Oldies. Die Senioren sicherten mit einem 6:0 gegen Grünau den vierten Platz. Die Ü40 I gewann das wichtige Spiel gegen Frohnau mit 4:1 und bleibt souverän Erster. Die 50 I verlor ebenso wie die Kollegen der 50 II und 50 III deutlich. Die Ü60 I verlor unnötig bei Hertha BSC, nur die Ü60 II konnte in den letzten 10 Minuten das Spiel in Hellersdorf zu ihren Gunsten wenden, gewann mit 3:1 und holte wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Noch ein Wort zur Entscheidung des Berliner Fußball-Verbands, die Saison nicht zu unterbrechen. Wir finden die Vorgehensweise falsch. Erstens ist es in unseren Augen grob fahrlässig, das unter Umständen vorhandene Virus quer durch die Stadt zu transportieren. So „mussten“ die Frauen am Donnerstag trotz eines Coronafalls spielen, obwohl die Gegnerinnen mit einer Verlegung einverstanden wären. Das ist unserer Meinung nach nicht akzeptabel und bringt den Fußball in Verruf. Wir müssen uns nicht über gefälschte Dokumente oder Impfverweigerer im Profibereich mokieren, wenn der BFV solche Entscheidungen trifft. Ein zweiter Aspekt ist die unglaubliche Wettbewerbsverzerrung, die in fast allen Ligen vorliegt. So setzte Rudow II gegen die Nachbarn vom 1. FC Schöneberg gleich mehrere Spieler der Ersten ein, da diese aufgrund von Corona spielfrei waren. Das hat mit fairem Sport nichts zu tun, auch wenn es erlaubt ist. Aber es bringt Unmut und Unruhe in den Fußball. Dieser ist aber mit der Pandemie schon genug geplagt. Daher bitte: Training und Bewegung ja, Wettbewerb unterbrechen. 100.000 Corona-Tote in Deutschland sollten Mahnung genug sein.

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Veröffentlichung

So, 28. November 2021

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