Am Ende zählen nur die Tore

Wenn man ein vermeintliches Spitzenteam 90 Minuten an die Wand spielt und am Ende mit leeren Händen da steht, ist das maximal unbefriedigend. So geschehen gestern Abend im Landesligaspiel der Inter-Herren bei Südwest. Die Gastgeber sind Zweiter und waren eigentlich in allen Belangen unterlegen. Am Ende hatten sie aber ein Tor mehr auf dem Spielbericht stehen. Trainer Mario Jurcevic gönnte einigen Spielern  In der ersten Hälfte hatte Inter viele gute Möglichkeiten, doch der Torhüter der Hausherren stand im Weg, oder die Coolness fehlte einfach. Als Okocha gefoult wurde, gab es einen Strafstoß, doch selbst der wurde neben das Tor gesetzt. Südwest machte aus eineinhalb Chancen tatsächlich zwei Tore. Die Führung glich Leonard durch einen sehenswerten Freistoß aus, doch wenig später führte Südwest wieder. Das Ergebnis stellte den Spielverlauf auf den Kopf.

Im zweiten Abschnitt das gleiche Bild, Inter spielt, Südwest läuft hinterher oder versucht zumindest, den Ball vom Tor fernzuhalten. Einen Schuss von Luca hielt der Keeper, doch dann rollte ein Abpraller Leonard so schön vor die Füße, dass dieser mit einem überlegten Schuss ins Eck den Ausgleich machte. Als Okocha sich außen schön durchsetzte und nach innen passte, fand er Juan, doch der traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Der verdiente Siegtreffer für Inter wollte einfach nicht fallen. Aber es kam noch schlimmer. In der 90. Minute gab es eine kleine Verwirrung um einen Einwurf, der durch den hervorragenden Schiedsrichter zurecht für Südwest gegeben wurde, die Abwehr war in der Vorwärtsbewegung. So wurde der Ball von einem Inter-Spieler nach hinten verlängert, dort stand ein Südwest-Spieler und legte die Kugel ins lange Eck zum völlig unverdienten 3:2. Fußball paradox, aber nun weiß jeder, warum Südwest oben und Inter unten steht. Dem Präsident der Gastgeber taten die Inter-Spieler leid, er verwies auf 25 Punkte gegen den Abstieg, die sein Team nun tatsächlich hat. In der Nachspielzeit beorderte Mario Innenverteidiger Mitch und den eingewechselten Jannik noch nach vorne, doch mehr als eine Halbchance und eine gelb-rote Karte für Südwest sprangen nicht heraus. So blieben die Punkte auf wundersame Weise in Steglitz, Inter fuhr ohne nach Hause. Die gute Nachricht lautet aber: Bisher war keine Mannschaft in der Liga unschlagbar, in fast allen Partien war Inter spielerisch das bessere Team. Gleichwohl gibt es im Fußball keine B-Noten für besonders gelungene künstlerische Darbietungen. Am Sonntag geht es zu Hause um 12 Uhr gegen Rudow II.

Die Zweite verlor bei Rehberge mit 1:3. Trainer Dirk Lüdtke muss zurzeit auf einige Akteure verzichten, hätte sich nach dem Spielverlauf aber auch ein 2:2 vorstellen können. Vincent glich die Führung der Gastgeber in der 24. Minute aus. Dann fielen noch zwei Gegentore zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten (45. und 90. Minute). Sonntag geht es gegen den TSV Lichtenberg.

Immerhin gewann die A-Jugend ihr Spiel. Zu Hause gegen Wannsee gab es ein 2:0 durch Tore von Giovanni und Kaan. Zur Halbzeit stand es trotz guter Chancen noch 0:0, doch das Team blieb ruhig und spielte seinen Stiefel runter. In der zweiten Hälfte fielen dann auch die Treffer, darunter ein Traumtor. Die Mannschaft muss lernen, Geduld zu haben. Wie sagte schon ein legendärer Bundestrainer: „Das Spiel dauert 90 Minuten.“ Und auch in den letzten 10 Minuten kann noch immer viel passieren. Gestern versuchte Wannsee in diesen, das Ergebnis noch zu korrigieren, doch die Inter-Jungs blieben cool und brachten das Spiel ohne größere Hektik nach Hause. Sehr gut gemacht, Jungs. So bitte weiter!

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Veröffentlichung

Do, 04. November 2021

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