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Dringender Appell in Sachen Corona - Spielpläne sind raus

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Gäste des FC Internationale.

 

Die Zeiten sind ungewöhnlich und gefährlich, auch wenn viele Menschen im Berliner Fußball die Gefahr ignorieren oder scheinbar einfach nicht ernstnehmen. Wir wollen niemandem Vorsatz unterstellen, eher Gedankenlosigkeit. Aber auch die kann böse enden, z. B. mit Quarantäne, Schließung der Sportanlagen und nicht zuletzt mit der Infektion mit Covid-19. Das Virus beschäftigt uns und stellt große Aufgaben an Vorstand, Trainerinnen und Trainer. Wir können die nächsten Monate nur überstehen, wenn wir alle eng zusammenrücken und solidarisch miteinander umgehen. Natürlich wissen wir, dass es beim FC Internationale verhältnismäßig diszipliniert zugeht, aber wir möchten euch trotzdem bitten, vor jeden Training, vor jedem Spiel euer Handeln zu überdenken und auch im privaten Umfeld verantwortungsbewusst zu agieren.

 

In diesem Zusammenhang möchten wir alle neu hinzugekommenen Mitglieder herzlich begrüßen und euch eine tolle Zeit in unserem tollen Verein wünschen. Allen, die uns verlassen haben, wünschen wir viel Glück in der Fremde. Ihr wisst, man sieht sich immer zweimal im Leben, also bis bald wieder beim FC Internationale.

 

Der Vorstand des Vereins traf sich am Freitag, um einige strategische Dinge zu besprechen. Ein wesentliches Thema dabei war der Umgang auf dem Fußballplatz in Zeiten der Corona-Pandemie. Zur besseren Lesbarkeit haben wir unser Gespräch in ein Interview-Format gepackt.

 

WIE IST DER VEREIN FINANZIELL DURCH DIE KRISE GEKOMMEN?

Im Prinzip gut. Es hat nicht zuletzt aufgrund verstärkter Kommunikation und einer solidarischen Haltung der Mitglieder nur sehr wenige Austritte gegeben. Die Finanzen sind komplett intakt, weshalb wir auch auf Fördermittel des Staats verzichtet haben. Wir hätten die Inanspruchnahme als unmoralisch empfunden. Natürlich wissen wir, dass einige Vereine begeistert zugegriffen haben. Aber wir glauben, der FC Internationale ist stark genug, sich selbst helfen zu können. Schon jetzt ist absehbar, dass wir zur neuen Saison mehr Spielerinnen und Spieler als in der letzten Serie haben werden. Wir danken allen für ihre Treue, aber wir sehen auch keinen Anlass zur Euphorie. Wie in den letzten 20 Jahren agiert der Vorstand umsichtig und steht für finanzielle Abenteuer nicht zur Verfügung. Auch weiterhin sind wir über jede Unterstützung dankbar.

 

WIE GEHT IHR MIT DEN BESONDERHEITEN DER CORONA-KRISE UM?

Ganz ehrlich, wir sind ziemlich platt. Die letzten Wochen und Monate gab es zwar keinen Spielbetrieb, doch der Aufwand, Training und Betreuung der Sportanlagen aufrecht zu halten, war immens. Und er wird eher größer als kleiner werden. Wie wir ab Mitte September einen geregelten Spielbetrieb mit 20 und mehr Spielen am Wochenende gewährleisten wollen, ist uns noch ein Rätsel. Wir brauchen dazu auf jeden Fall personelle Unterstützung aus Reihen der Mitglieder. Denn die Überwachung der Vorschriften, das Management bei Betreten und Verlassen der Sportanlagen, die Einhaltung der Anwesenheitslisten, das Bereitstellen von Desinfektionsmitteln, und einiges mehr bringen uns an die Grenze der Belastbarkeit. Für all das haben wir uns eigentlich nicht wählen lassen. Aber es hilft nichts: wir müssen es erledigen und nebenbei auch noch die Verantwortung tragen.

 

BEI ALLEM STRESS; WAS WAR POSITIV IN DEN LETZTEN MONATEN?

Natürlich vor allem die überragende Vereinstreue beim FC Internationale, die uns wirklich ungemein stolz macht. Denn der Verein scheint etwas zu haben, was die Leute hier unbedingt hält. Zudem haben sich viele Trainer*innen unglaublich viel ausgedacht, um ihre Schützlinge auch in Zeiten des Lockdowns zu beschäftigen. Trainersitzungen fanden per Zoom statt, die meisten Teams hielte auch in den schwierigsten Momenten untereinander Kontakt, nicht zuletzt in Handygruppen oder über Social Media. Zwei Trainer haben sogar spezielle Programme entwickelt und landeten damit in der DFB-Lehrzeitschrift. Nebenbei haben wir uns noch öffentlichkeitswirksam bezüglich der Innovationen für den Berliner Fußball-Verband eingebracht. Und gerade in den ersten Monaten des Lockdowns wirkten viele Mitglieder und Coaches sehr vorbildlich.

 

DAS HEISST ALSO, COVID-19 HAT ALLE ZUSAMMENRÜCKEN LASSEN?

Zu Anfang ja, aber in den letzten Wochen stellen wir bei vielen eine große Sorglosigkeit fest, die leider auch egoistische Tendenzen mit sich bringt. Es gibt auch beim FC Internationale Menschen, die sich nicht vorbildlich verhalten. Das geht bei einigen Trainern los, das überträgt sich dann natürlich auch auf die Teams. Die Trainer müssen Vorbilder sein! Auch wenn wir zum Glück keine Corona-Leugner identifizieren konnten, setzen sich einige einfach über Vorgaben hinweg oder handeln völlig gedankenlos. Es ist nicht hinnehmbar, dass 25 Jugendliche dicht an dicht gedrängt den oftmals langwierigen Analysen der Trainer folgen. Gerade die Trainer müssen ihren Spieler*innen klarmachen, dass Abklatschen, Umarmungen oder Mannschaftskreise nicht angesagt sind. Aber wir sollten dabei nicht immer auf die Jugend schimpfen. Den größten Ärger gab es nach Wiederöffnung mit Menschen jenseits der 50. Das finden wir einfach nur peinlich. Was uns aber am meisten ärgert, ist der Umgang mit den Verantwortlichen. Es ist völlig inakzeptabel, wenn Anweisungen von Platzwarten oder Ängste von Menschen ignoriert oder gar als übertrieben abgetan werden. Das ist alles andere als die so gern beschworene INTERNATIONALE SOLIDARITÄT.

 

WAS GEDENKT IHR ZU TUN, DAMIT DIE LAGE SICH BESSERT?

Zunächst einmal: Wir befinden uns weiterhin mitten in der Pandemie. Auch in unserem Verein gab es Mitglieder, die positiv getestet wurden, teilweise mit ernsten Folgen für die sportliche Leistungsfähigkeit. Wir hatten Glück, dass die Personen zur Infektionszeit nicht in unserem Umfeld unterwegs waren, sonst wären die Folgen gravierender gewesen. Wir wandeln also auf einem schmalen Grat, nicht nur in sportlichen Zusammenhängen. Wichtig ist also, dass alle die Lage ernstnehmen und sich entsprechend verhalten. Denn natürlich kann es auch bei uns zu Quarantäne-Anordnungen kommen, so wie es schon andere Vereine getroffen hat. Zudem ist längst nicht ausgemacht, dass wir problemlos durch die neue Saison kommen. Wir appellieren also weiterhin an alle, sich solidarisch zu zeigen. Die Zettel mit den Anweisungen hängen ja nicht zur Dekoration an allen Türen. Wir werden aber auf jeden Fall das Personal erhöhen müssen, um die nächsten Wochen über die Bühne zu kriegen. Hierfür brauchen wir die Hilfe der Mitglieder. Im schlimmsten Fall werden wir auch Sanktionen verhängen. Das kann bspw. die Streichung einer Trainingseinheit pro Woche sein. Wir hoffen aber, dass es so weit nicht kommen muss.

 

WOMIT IST DEM VEREIN AM MEISTEN GEHOLFEN?

Zurückschrauben der Ansprüche, Solidarität und Zusammenhalt. Ganz deutlich: Wir sind in keiner normalen Situation, das wird auch noch Monate so bleiben! Wenn dann einige Trainer vor allem daran interessiert sind, dass die Bälle alle richtig aufgepumpt sind, kurzfristig Klamotten bereit gestellt werden und sie möglichst viele Freundschaftsspiele in der Inter-Arena machen können, dann müssen sie sich hinterfragen, ob das in Zeiten der Pandemie die richtigen Prioritäten sind. Wir Vorstände sind keine Dienstleister für die Mitglieder oder Trainer.  Unsere Platzwarte sind fleißige Menschen, denen Respekt entgegengebracht werden muss. Bei Umkleiden und Duschen werden wir auch weiterhin mit großen Einschränkungen leben müssen.

 

Wir würden uns einfach freuen, wenn alle ein wenig mehr Rücksicht nehmen würden. Auch ohne Virus ist die Phase vor der Saison eine absolute Herausforderung, jetzt ist es an einigen Tagen Ausnahmezustand. Uns allen ist am meisten damit geholfen, wenn sich alle als respektvolle Solidargemeinschaft verstehen und dieses Interview dazu führt, dass sich zwanzig Leute melden, die ehrenamtlich einen halben Tag in der Woche oder am Wochenende auf den Plätzen mithelfen, die nötigen Vorgaben durchzusetzen. Meldet euch bitte bei uns! oder telefonisch unter 030 - 284 29 770.

 

WANN DÜRFEN WIEDER ZUSCHAUER AUF DEN PLATZ?

Eigentlich soll das ab Freitag, dem 21.08. wieder möglich sein, aber warten wir ab. Politik, Verwaltung und auch der Berliner Fußball-Verband haben in den letzten Wochen oft unglücklich agiert. Die Bezirke gehen mit den Vorgaben sehr verschieden um, von Platzwart zu Platzwart gibt es unterschiedliche Interpretationen. Der Offene Brief an Sportsenator Geisel und BFV-Präsident Schultz sowie die anschließende Demo haben Wirkung gezeigt. Dennoch hat die scheidende Senatorin für Gesundheit noch eine Duftmarke gesetzt und Zuschauer erst einmal ausgesperrt. Warum das in Brandenburg anders ist, ein Museum von mehreren Menschen besucht werden darf und in Biergärten die Leute dicht gedrängt an Tischen sitzen dürfen, gleichzeitig aber 30 Zuschauer bei einem Amateurspiel nicht gestattet sind, ist mit Logik nicht zu erklären. Die Berliner Sportlerinnen und Sportler und vor allem die Vereinsvorstände fühlen sich an einigen Stellen im Stich gelassen, aber der Amateursport hat in dieser Stadt leider nicht die beste Lobby. Doch das ist eine andere Geschichte. Wir werden uns aber an die Anordnungen halten müssen, auch wenn diese sogar innerhalb der Koalition umstritten sind. Insofern bitten wir alle um ein paar Tage Geduld, nicht zuletzt die Eltern. Klar wollen alle ihre Kinder beim Sport beobachten, aber vielleicht genießen diese es sogar, mal ganz in Ruhe, nur unter Obhut ihrer Trainer*innen zu spielen. Es geht ja auch keine Mutter oder kein Vater mit in den Schulunterricht, oder?

 

WIE GEHT ES IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN WEITER, VOR ALLEM MIT DEN SPIELEN?

Der Spielplan ist veröffentlicht. Bei den Männern (1. Herren gleich im Derby gegen 1. FC Schöneberg), Frauen und Senioren geht es am 30.08. mit den Punktspielen wieder los. Die Jugend spielt an dem Wochenende Pokal und folgt wenig später mit den Punktspielen. Die Altligen steigen auch ab dem 31.08. wieder ein, die Ü50 I sogar schon eine Woche früher. Ob die Saison dann wirklich durchgezogen werden kann, hängt natürlich mit dem Verlauf der Corona--allzahlen ab. Wir alle sollten dafür Sorge tragen, dem Virus möglichst wenige Chancen zu lassen. Die Staffeln sind größer als im Vorjahr, da es zwar Aufsteiger gab, aber keine Absteiger. Das heißt auch, dass wir mehr Wochenspiele haben werden, worunter der Trainingsbetrieb schon mal leiden kann. Bitte zeigt Verständnis dafür, dass wir ab sofort keine Freundschaftsspiele in der Woche mehr zulassen werden, es sei denn, sie beeinträchtigen den Trainingsbetrieb der anderen nicht.

http://www.fussball.de/verein/fc-internationale-berlin/-/id/00ES8GNCAC00004PVV0AG08LVUPGND5I#!/

 

WIE KANN MAN SICH ENGAGIEREN UND HELFEN, DIE HERAUSFORDERUNGEN ZU MEISTERN?

Sprecht uns direkt an, schreibt uns eine Mail unter , ruft uns an 030 - 284 29 770. Gerade in den Zeiten zwischen 16 und 20 Uhr brauchen wir Unterstützung auf den Plätzen. Hierfür muss man keine besonderen Vorkenntnisse haben, aber Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und etwas Organisationstalent mitbringen.

 

WAS GIBT ES SONST NOCH ZU SAGEN?

Auf die Gefahr hin, uns zu wiederholen: Bitte seid nachsichtig, kollegial, respektvoll und folgsam! Meckert nicht, sondern vertraut auf das, was wir entscheiden. Der Ruf des FC Internationale im Berliner Fußball ist großartig. Das soll auch so bleiben. Ihr alle seid die Garanten dafür. Wir sind nur der Vorstand, der die Rahmenbedingungen entwirft und vorgibt. Aber ihr müsst sie jeden Tag umsetzen. Im Sinne des Vereins. Im Sinne von Spielerinnen und Spielern. Im Sinne der Eindämmung der Pandemie und unser aller Gesundheit.

Danke!

 

Mit internationalen Grüßen

Euer Vorstand

 

P. S.: Noch ein Hinweis. Leider werden in unserem Bezirk seit Jahren minderwertige Kunstrasen verlegt, die eigentlich nicht für Fußball sondern für Hockey geeignet sind. Und das, obwohl wir immer wieder darauf hinweisen. Diese Plätze benötigen Wasser, um nicht zur Bänderriss-Wiese zu werden. Auf dem Vorarlberger Damm 33 wird scheinbar nicht gewässert, wir haben dort keinen Zugriff, das Sportamt kümmert sich nicht darum. Aber auch in der Inter-Arena kann der Platz gerade bei warmem Wetter schnell wieder trocken sein, im Winter wird das Wasser dort abgestellt. Wir haben diesen groben Unfug nicht zu verantworten,  empfehlen aber, bei trockenem Plätzen mit Hallenschuhen zu spielen. Wir hatten in den letzten Wochen diverse grobe Bänderverletzungen, daher nehmt unseren Hinweis durchaus ernst.

 

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Veröffentlichung

Di, 18. August 2020

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