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Seit 25 Jahren: NO RACISM beim FC INTERNATIONALE

Im Jahr 1994 trugen erstmals Menschen beim FC Internationale Shirts mit dem Aufdruck NO RACISM. So ganz lässt sich die ganze Entstehungsgeschichte heute nicht mehr ermitteln, nicht einmal der Urheber (oder Urheberin?) der Aktion. Vielleicht bringt die kleine Feierstunde morgen (Samstag 15.30 Uhr Inter-Arena) zur Saisonauftaktfeier etwas Aufklärung. Sicher scheint zu sein, dass es kurz zuvor schon Shirts mit dem Slogan INTER GEGEN RECHTS gab. Hiermit posierte die 1. Herrenmannschaft in den 90er-Jahren vor dem Rathaus Schöneberg. Aus dieser Mannschaft sind heute noch viele Spieler im Verein, einige sogar aktiv.

Eines steht auf jeden Fall fest: Weit bevor DFB, UEFA und FIFA ihr Engagement gegen Rassismus in teuren und aufwändigen TV-Clips darstellten - was wir durchaus begrüßen - spielten die Spieler des FC Internationale mit NO RACISM auf der Brust. Bis heute. Wobei wir die Aktion „Mein Freund ist Ausländer“ nicht unterschlagen wollen. Mit diesem Aufdruck liefen Bundesligisten nach den rechtsradikalen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen auf, ebenso einmal die Nationalmannschaft.

Beim FC Internationale wurde immer mal wieder überlegt, den Slogan NO RACISM zu ersetzen. Natürlich gibt es auch bei uns Menschen mit Bestrebungen, die Brust doch für Werbung und damit für lukrative Sponsorenverträge freizumachen. Schließlich verzichtet der Verein durch sein Engagement jährlich auf eine stattliche Summe, die durch Trikotwerbung erzielt werden könnte. Doch die überwältigende Mehrheit beschloss, der Versuchung zu widerstehen. Was nicht heißt, dass wir keine Sponsorenverträge abschließen würden. Nur eben nicht zum Preis des Austauschs der heute leider immer noch nötigen Botschaft NO RACISM. Finanzielle Unterstützung dieser Botschaft ist natürlich jederzeit willkommen.

Andere rieten uns, die Botschaft positiver zu formulieren, z. B. INTER FÜR VIELFALT oder BERLIN IST BUNT. Dagegen wäre natürlich nichts einzuwenden, schließlich unterstreichen wir beides. Dennoch haben wir uns dafür entschlossen, NO RACISM beizubehalten. Warum das richtig ist, wurde in dieser Woche und im Verlauf der letzten Monate wieder deutlich unter Beweis gestellt. Denn selbst Vereinspräsidenten oder Vereins-Ikonen von Proficlubs schrecken nicht davor zurück, dumpfen und zutiefst abscheulichen Rassismus zu verbreiten.

Es ist also leider weiterhin notwendig, sich mit aller Entschiedenheit gegen Rassisten zu positionieren. Das sehen auch unsere Spielerinnen und Spieler so, ob jung oder alt. Schon Jugendspieler*innen tragen ihr Inter-Trikot mit großer Überzeugung und als solidarischen Appell für ein multikulturelles Zusammenleben, das in einer weltoffenen Weltstadt wie Berlin eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Mancher Applaus von einigen Menschen oder Organisationen kommt für uns durchaus überraschend. Natürlich freuen wir uns über jeden Zuspruch, aber wir möchten hier auch klarstellen, dass andere Diskriminierungen wie z. B. Antisemitismus, Antiziganismus, Homophobie oder Behindertenfeindlichkeit genau so wenig in unser Weltbild passen wie der latente Alltagsrassismus. Ein „schwuler Pass“, so genannte „Zigeunerlieder“, „Halt‘ s Maul, du Jude!“ oder „Spiel nicht so behindert!“ - das alles sind leider reale Beispiele aus dem Fußball-Kontext und werden von uns nicht toleriert.

Wir verstehen uns dabei nicht als die besseren Menschen, schon gar nicht als Verein, der von oben auf andere herab blickt. Und wir garantieren hier auch nicht, dass beim FC Internationale niemals etwas Abfälliges gesagt wird. Doch wenn wir es mitkriegen, reagieren wir und stellen die Absender der Sprüche zur Rede. Denn wir sehen es als unseren Auftrag an, die oftmals raue und rüpelige Fußballwelt mit unseren bescheidenen Mitteln ein wenig menschenfreundlicher, respektvoller und toleranter zu machen. Wobei die Toleranz gegenüber diskriminierendem Verhalten natürlich ausgeschlossen ist. Hier gilt es, entschieden Flagge zu zeigen und unsere Position zu verdeutlichen. Hier gelten INTERNATIONALE SOLIDARITÄT und ein klares NO RACISM!

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Veröffentlichung

Fr, 09. August 2019

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